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Gurttypen




Die EN-Norm 12277 unterscheidet vier verschiedene Bauformen von Gurten: Kombigurt (Typ A), Kinderkombigurt (Typ B), Hüftgurt (Typ C) und Brustgurt (Typ D). Jeder Gurttyp hat unterschiedliche Aufgaben und Funktionsweisen; je nach Anwendungszweck und persönlicher ­Vorliebe kann man so das geeignete Modell aussuchen.
Typ C Hüftgurt
Der Hüftgurt ist das mit Recht am weitesten verbreitete Modell: Er eignet sich für praktisch jede Disziplin des Bergspo­rts, vor allem zum schwierigen Klettern in Fels, Eis und Alpinrouten. Durch die Beinschlaufen werden 80% der Sturzlast auf die robusten Oberschenkel übertragen, das Verschlussband um die Hüfte stützt die Wirbelsäule. Da der Hüftgurt die Kraftaufnahme in der Nähe des Körperschwerpunkts einleitet, lässt er den Seilzug in langen Seillängen weniger lästig erscheinen. Ausserdem bietet er optimale Bewegungsfreiheit und eine günstige Hängeposition beim Ausbouldern schwerer Stellen.
Typ Innovation Climbing Shorts
Auch wenn die Mammut Realization Shorts offiziell unter Typ C fällt – also ein Hüftgurt ist und auch wie ein solcher getestet wird – so ist dieses innovative Produkt weit mehr als ein herkömmlicher Klettergurt. Die Mammut Realization Shorts verbindet erstmals die lasttragende Struktur eines Klettergurtes vollkommen mit einer Shorts. Hierdurch wird ein bis dato unerreichter Komfort möglich, und dies bei grösster Bewegungsfreiheit und einem einmaligen Look. Die Realization Shorts eignet sich hervorragend zum Sportklettern in der Halle oder am Fels und verhilft nicht nur den Mammut Pro Team Athleten zu Spitzenleistungen in der Vertikalen.
Typ D Brustgurt
In einigen Situationen ist es empfehlenswert, den Hüftgurt durch einen zusätzlichen Brustgurt zu ergänzen. Kinder bis etwa zwölf Jahre könnten wegen ihrer schmalen Hüften a­us dem Hüftgurt herausrutschen, was durch einen Brustgurt verhindert werden kann; ein ähnliches Problem stellt sich bei Übergewichtigen mit grossem Hüftumfang. Alleine darf der Brustgurt nicht verwendet werden, da freies Hängen in kurzer Zeit zum Kreuzigungstod führen kann. Zur Verbindung von Hüft- und Brustgurt wird meistens eine zusätzliche Bandschlinge (Achterband)
Typ A Kombigurt
Der Kombigurt bietet die gleichen Sicherheitsvorteile für spezielle Anforderungen wie die Kombination Hüft- und Brustgurt bei etwas verringertem Hängekomfort; dafür ist er leichter und ohne Zusatzausrüstung anzulegen und kann mit seinem grossen Verstellbereich für alle Einsatzbereiche verwendet werden. Besonders für Klettersteige, wo nur selten Stürze drohen aber dann oft unkontrolliert verlaufen, und im Verleih sind Kombigurte praktisch.
Typ B Kinderkombigurt
“Kleinkörpergurte” sind laut Norm bis 40 Kilo Körpergewicht zugelassen; dadurch können schmalere Bänder verwendet werden, was den Jungbergsteigern Gewicht spart und den Komfort verbessert. Der voll verstellbare Gurt ist der kindlichen Anatomie angepasst und wächst über das ganze Kindesalter mit. Der Mammut Kinderkombigurt hat zudem gepolsterte Beinschlaufen für optimalen Spass am grossen Spiel Klettern und Bergsteigen.



* Zum Anseilen auf Klettersteigen werden Hüftgurt alleine bzw. Hüftgurt mit Brustgurt gleichermassen empfohlen. ** Für Gletscherbegehungen wird Anseilen mit Hüftgurt und Brustgurt wegen der ungünstigeren Bremsposition nicht mehr empfohlen (Ausnahme: Kinder, Übergewichtige)