Mongolei 2006
Nico Götze
Jahrgang: 1977
Nico Götze, auf der Reise der Fotograf (1100 Dias).
Die weiteren Aufgaben in dieser siebenwöchigen
Ehe waren das Kochen, das
GPS bedienen, alle Batterien im Solarlader
zu laden und unser Geld in einem kleinen
Beutel an meinem Hosengurt durchzuschwitzen.
Neben meiner Kleidung transportierte
ich zwei Radtaschen für Lebensmittel
und Kochutensilien (2 Kocher,
Geschirr, Wasserfilter), sowie im Anhänger
das Zelt, 2 Wassersäcke, 2 Isomatten.
Im normalen Leben sitze ich im Büro meines
Wander- und Bergsporthandels und
sorge dafür, dass OUTDOOR WORKS
Monat für Monat im Internet den harten
Konkurrenzkampf für sich entscheiden
kann.
Jens Bernhardt
Jahrgang: 1977
Jens Bernhardt - auf der Reise hauptverantwortlicher Schriftführer.
Auf über 50 Seiten Tagebuch hielt ich täglich die Ereignisse fest. Ansonsten
sorgte ich dafür, dass nach jeder Ankunft das Zelt aufgebaut und eingeräumt
wurde. Aller paar Tage checkte ich als Chefmechaniker unsere Bikes. Auf
meiner Lenkertasche hütete ich die Landkarten und konnte so stets mit den
Einheimischen über den besten Weg diskutieren und mich von Nico dabei
fotografieren lassen. Zusätzlich zu meinen persönlichen Sachen waren die
Radtaschen „Büro und Technik", sowie „Werkstatt" ein stetiger Ballast an
meinem Stahlross. Im Anhänger machten mir dann unsere beiden Schlafsäcke,
2 Isomatten, 2 Paar Wanderstöcke, 2 Wassersäcke und diverser Kleinkram
das Fahren schwer.
Im normalen Leben arbeite ich in einem Luzerner Architekturbüro.
01.07.2006 Kultuk, RUS km 110 / Tag 04.
Eigentlich glaube ich das alles noch gar nicht richtig. Letzte Woche
sass ich noch im Büro umgeben von all den Sicherheiten, die die
Schweiz zu bieten hat. Gleichsam eingelullt in den Rhythmus des
Alltags, seltsam leer im Kopf, mit einer grossen Sehnsucht im Herzen.
Ein halbes Jahr Planung, Vorbereitung, recherchieren und träumen
liegt nun hinter uns. Die Realität, sie steht nicht nur vor der Tür, nein,
sie hat uns schon eingeholt. Kaum merklich sind wir von einem in den
anderen Aggregatzustand gewechselt. Wir sind auf der Reise, auf der
Suche nach Antworten, deren Fragen noch nicht gestellt sind.
Der Unternehmung Hände sind geschüttelt, Tränen geflossen, die
ersten Tropfen geschwitzt, und wir sind am Anfang und gleichzeitig
schon mittendrin.
Irkutsk empfängt uns freundlich und unaufgeregt. Wir verbringen unsere
ersten Tage in den Mühlen der Bürokratie und üben uns in Geduld.
Am vierten Tag der Reise steigen wir endlich auf die Räder.
Jetzt sind wir frei. Fühlen uns gut. Unabhängigkeit und Freiheit bleiben
nicht nur Phantasien, sondern können nun Wirklichkeit werden. Das
Ziel für heute ist klar. Baikalsee. Titel gebender Startpunkt unserer
Reise. Doch erst die Arbeit. Und es ist wirklich mühsam. Stellenweise
auch quälend. Das stetige auf und ab zermürbt uns. Einzig der Gedanke
an den See und unser Ehrgeiz, nicht schon am ersten Tag zurückstecken
zu wollen, lassen uns durchhalten. Hinzu kommen noch die freundlichen
Russen, die uns anspornen. Jede Menge Verkehr. Ein LKW überholt
uns, etwas später steht er am Strassenrand, der Fahrer samt kleinem
Sohn warten auf uns, um mit uns Kwas zu trinken. Leider lehnen wir
ab. Noch ein wenig scheu und voreingenommen, von diversen
Warnungen vor den russischen Ganoven. Nach jedem Berg hoffen wir,
dass es der letzte war. Mühen uns Kilometer um Kilometer - und sie
kommt. Die Abfahrt, die letzte, hinab zum Baikal. Dort sehen wir ihn
nun zum ersten Mal. Hinzu stösst Lionel aus der Schweiz. Seit April
fährt er von der Schweiz nach Wladiwostok. Seit 6000 Km ist die
heutige Etappe auch für ihn die schwerste seiner Reise. Zusammen
fahren wir das letzte Stück hinab nach Kultuk. Obligatorisches Bad am
Strand. Die Nacht bekommt mir nicht. Der nahe Hafen, die Transsibirische
Eisenbahn und die Strasse produzieren Lärm...
03.07.2006 bei Mondy, RUS km 323 / Tag 06.
... Zerstochen von riesigen Bremsen und den unglaublich lästigen
Mücken liegen wir nun im Zelt. Heute lief es gut. Endlos erscheinende
Geraden durch Dörfer und über offenes Land bestimmten die Fahrt.
Rechts von uns baute sich eine alpenähnliche Bergkette auf. Die Sonne
brannte und verbrannte erbarmungslos.Hierin wird man einfach nicht
schlauer. ... Wir fragen uns, wer den Bach neben uns an- und abdreht.
Mal hört man ihn nicht, dann plätschert er wieder munter vor sich hin.
Und die Mücken produzieren ein dermassen lautes Sirren, das die Luft
zu vibrieren scheint.
Stunden später zwingt uns ein nahendes Gewitter, das Überzelt zu
aktivieren. In Erwartung, dass die Mücken schlafen, stürzen wir uns in
T-Shirt und Slip in die Arbeit und kehren zerstochen zurück. Na dann,
gute Nacht. Das Gewitter kam nicht.
8:00 Uhr brennt die Sonne gnadenlos auf das Zelt. Heute schaffen wir
es, im Langarm-Sonnenschutz, schon gegen 11:00 Uhr loszufahren.
Wir rollen gemütlich das Tal entlang. Es weht kein Wind und die Sonne
ist gnadenlos. Plötzlich hört die Strasse auf und die Berge beginnen.
Kilometer um Kilometer rumpeln wir über die Schotterpiste und fressen
aufgewirbelten Staub. Am schlimmsten sind die Insekten. Je weiter wir
fahren, desto mehr werden es. Riesige Bremsen, schöne, farbig
schillernde Tiere, bringen uns wirklich aus der Ruhe. In dichten
Schwärmen greifen sie an. Doch endlich erreichen wir das rettende
Dorf Moigomui und entspannen uns bei köstlich duftenden Brotfladen,
Pelmeni und Tee.
Überall wo wir halten, zum Einkaufen oder Essen, kommen wir ins
"Gespräch“. Die Menschen sind herzlich und hilfsbereit. Die positiven
Begegnungen häufen sich, negative gibt es keine. Unsere anfängliche
Skepsis gegenüber Russland ist grosser Dankbarkeit und Zuneigung
gewichen.
Umso näher wir Mondy kommen, desto wilder und schöner wird die
Landschaft. Der Irkut schlängelt sich neben uns her und am Abend
finden wir einen herrlichen Platz zum Campen. Ein russisches Reiseteam
ist schon da und sofort werden wir herzlich empfangen und eingeladen.
Mit Andrei, Tanya und all den anderen verleben wir einen wahrhaft
zauberhaften Abend.
Wir sind umgeben von tollen Bergen, unter uns rauscht der Fluss. Eis
und Schnee haben sich nicht vollends der Hitze gebeugt. 2:00 Uhr wird
es Zeit zum Schlafen. Wenige Stunden später überrascht uns wieder
ein Gewitter und diesmal kommt es wirklich...
04.07.2006 Grenze zur Mongolei km 340 / Tag 07.
Deutschland hat sein Viertelfinale verloren, wir unseren Traum von der
Nord-Süd-Durchquerung der Mongolei. Es ging einfach nicht weiter in
Mondy. Am Pass hat uns der freundlichste russische Grenzer Sibiriens
mitteilen müssen, dass er es sehr bedauert, uns nicht durchlassen zu
können und das er sehr gut versteht, dass wir zum Khövsgöl Nuur
möchten. Auf unsere Frage, wieviel eine Erlaubnis kosten würde,
reagiert er sehr souverän – nämlich gar nicht.
Plan gescheitert, Alternativen haben wir bisher nicht angedacht. Damit
beginnen wir nun. Es fällt schwer, in brütender Hitze klare Gedanken
zu fassen. Nach 4 Stunden räumen wir uns und die gesamte Ausrüstung
in einen mongolischen Kleinbus und fahren das Tal zurück nach Kyren.
Weiter fährt heute kein Bus mehr. In der Gastiniza „Druschba“ finden
wir eine kleine hässliche Unterkunft.
Dann verlieren wir den Verstand und lassen uns von zwei russischen
Arbeitern zum Umtrunk einladen. Das Verhängnis nimmt seinen Lauf.
Erinnern werden wir uns kaum, spüren aber die Folgen am nächsten
Morgen …
... Man kennt das ja: aufwachen und sterben wollen. Die Spur des
Grauens verschwinden lassen und immer Mal wieder vom Balkon
kotzen.
Wir müssen so schnell wie möglich raus hier. Unser Ziel ist der Baikal.
Recht schnell finden wir einen netten Russen, der uns zügig nach
Kultuk bringt. Baden, sonnen, Wäsche waschen und vergessen.
Wir hören die Kinder am Strand toben, die Transsib am Bahnübergang
tuten, den Stationssprecher von Sludjanka eine Ansage machen und
ein paar Autos durch Kultuk fahren. Ein Motorboot legt von der Mole
ab und irgendwoher kommt ein Lied durch den Äther geweht. Alles
nicht laut genug, das Vogelzwitschern und Mückensurren zu übertönen.
Jedoch laut genug um zu wissen, dass wir etwas anderes wollten.
08.07.2006 Selenginsk, RUS km 650 / Tag 11.
Wir sind nun den dritten Tag auf der M 55 unterwegs. Die Strasse ist
in einigermassen gutem Zustand. Dafür hassen wir die ständige,
autofahrende Gefahr im Rücken. Die Strassenführung ist recht eintönig,
stellenweise einschläfernd. Entlang der Strecken wechseln sich
Birkenwälder mit Birkenwäldern ab. Parallel zu unserer Linken verläuft
die Strecke der Transsib, dahinter liegt der Baikalsee. Dieser hat uns
an den letzen beiden Abenden Obdach gewährt. Sehr schön am Strand,
mit klarem aber eisigem Wasser, traumhaften Nebelformationen, die
immer wieder skurile Landschaften in den Himmel zaubern oder die
Umgebung in Tröpfchenwatte hüllen. Die Atmosphäre ist fast friedlich,
wären da nicht in regelmässigen kurzen Abständen die Züge, welche,
hunderte Meter und Waggons lang, ganz nah am Strand vorbeidonnern.
Wir wollen nun schleunigst in die Mongolei. Unsere Karten sagen nichts
aus über unsere momentane Umgebung. Hierher wollten wir ja gar
nicht. Am Donnerstag (Tag 9) trafen wir zwei Schweizer Motorradfahrer,
in deren Autoatlas ein Weg von Babuschkin über die Berge nach
Gusinoozersk von ca. 80 Km Länge eingezeichnet war. So könnten wir
den Umweg über Ulan-Ude vermeiden. Und der Autoatlas vom deutschen
Doktoren-Ehepaar, die die Hamburg-Shanghai-Rally begleiten, bestätigt
uns dies heut morgen. Nach 20 km finden wir den Abzweig. Dieser
fängt gut an (siehe Foto), aber schon nach wenigen Kilometern und
massivem Zeitverlust geben wir zerstochen und entnervt auf. Also
starten wir am späten Nachmittag Richtung Selenginsk.
Mir schmerzt der Arsch so sehr, dass ich beide Radhosen übereinander
ziehe. Die werden dann auch prompt vollkommen nass. Wir fahren
noch rund 20 km im Regen. Bis wir bei Juri und seiner Familie Abendbrot,
Unterkunft und Frühstück bekommen. Nach dem Duschen gibts gefüllte
Teigtaschen, Fisch und Borschtsch. Nachts passt der Hund auf unser
bescheidenes Zimmer und die Garage mit unseren Rädern auf. Juri
baut grad ein Motel. Die Duschanlage ist schon fertig, dass Café wohl
schon länger da und wir sind wahrscheinlich die ersten Gäste im noch
nicht vollendeten Motel. Ein eisernes Doppelstockbett mit Stahlhängematten
macht das Schlafen schwer. Noch 340 km bis Kyachta.
14.07.2006 Schuschik-Under, MGL km 1.102 / Tag 17.
Seit einigen Tagen sind wir nun in der Mongolei unterwegs. Unvorstellbar
offen ist nun alles, keine waldgesäumten Strassenschluchten mehr,
sondern grüne Weite, ferne Berge und einige weisse Sprenkel.
Tag 13 ... Die grenznahen Städte unterscheiden sich kaum von den
russischen. Nur die schiefen, liebevoll verzierten Holzhäuschen fehlen.
Verfallene Industrie steht neben schönen Ziegelhäusern, zwischen
heruntergekommnen Plattenbauten versammeln sich Buden, Container
und kleine Häuser.
Wir geniessen die Fahrt durch eine fast unwirklich erscheinende Welt.
Sanftes grün mischt sich mit braunen, fliessenden Hügelketten. Darüber
spannt sich der Himmel, soweit das Auge reicht.
Ein Stopp. Ein Dorf. Eine Schranke. Eine Gaststube. Es gibt diesen
typischen Mongolentee: Schwarztee, Salz, Milch. Dazu Hefeteilchen
und Nudelsuppe mit Fett und Fleisch vom Schaf. Das lässt uns die
letzten Kilometer zum Rastplatz überstehen.
Wir halten zwischen Jurten und Herden. Neben uns weiden Pferde.
Die abendlichen Tätigkeiten sind schon Routine geworden. Wasser
suchen und filtern, Zelt aufbauen, Kocher an, Topf drauf, Nudeln oder
Reis, Brühwürfel oder Tütensuppe, Wurst oder Fleisch rein. Teekochen.
Pusten, essen und geniessen. Wir sitzen unter einer riesigen Käseglocke.
Während die Sonne untergeht verlieren die Berge ringsum ihre Plastizität,
wirken wie riesige Pappkulissen und wir fühlen uns wie in „Truman
Show“. Der Mond kommt. Geht auf. Vollmond. Gross und rund steigt
er bedächtig höher. Rötlich erst, dann immer heller werdend, steht er
bald wie ein mächtiger Scheinwerfer am Firmament. Wir fühlen uns
gut.
Tag 14 ... Wir verlassen die mongolische Haupttrasse und biegen
Richtung Erdenet ab. Kurz vorm Orchon Gol machen wir an einem
Bächlein halt. Körperpflege. Wir stehen beide splitternackt im Bach,
unweit von uns verlangsamen die wenigen Fahrzeuge merklich die
Geschwindigkeit.
Tag 15 ... Heute nehmen wir die lange Strecke nach Erdenet auf uns.
Stetiger Anstieg. Auf den beiden Pässen nerven die Fliegen, die in
grosser Zahl und winzig klein, versuchen, in alle möglichen
Körperöffnungen einzudringen. Die letzten 25 Km schwanken wir
zwischen campen am Strassenrand oder durchhalten bis zum Hotel in
Erdenet. Wir halten durch und werden belohnt. Das „White House
Hotel“ ist unsere Zuflucht und die Dusche unglaublicher Luxus.
Tag 16 ... Erdenet ist angenehm. Es gibt eigentlich alles, was eine Stadt
haben sollte. Trotz Reisbrett-Planung haben sich gewachsene Strukturen
in Form kleiner Wohnhäuser und Ladenbaracken um das Zentrum
herum entwickelt.
Aber die Strasse ist zu Ende. Definitiv. Wir kommen nun langsamer
voran. Trotzdem erreichen wir Bulgan noch vor Ablauf unseres
Tagespensums. Und so kaufen wir nur kurz Lebensmittel für die nächsten
Tage bis Karakorum. Während wir im Laden Waren anhäufen, darunter
„Super-Kontik“ aus der Ukraine, unser beider Keksfavorit, bildet sich
draussen eine grosse Menschentraube um unsere Bikes. Alles ist wie
immer.
Tag 17 ... Fahren bis in die Dämmerung. In der Ferne, mitten in der
Ebene erhebt sich ein merkwürdiger Steinhaufen. Ringförmig darum
liegt ein Steinkreis. Ein mystischer Ort. Wir campieren hier und sofort,
pünktlich zum Abendessen, erscheinen die Nomadenjungs (siehe Bild),
welche recht lang bleiben. Es ist ein lustiger Abend. Aber sie fürchten
sich ein wenig vor dem Steinhaufen und erklären uns, dass diesem
Geister entsteigen...
18.07.2006 bei Karakorum, MGL km 1.305 / Tag 21.
Wieder sind einige Tage vergangen.
Tag 18 ... Haben heute das Äusserste gegeben. Die Strecke zum Ogii
Nuur war lang und höchst strapaziös. Das lag vor allem am Untergrund.
Loser Schotter, Sand und Waschbrettpiste beanspruchten Körper und
Kopf. Eigentlich verwunderlich, dass nichts passiert ist. Mit Wasser
waren wir recht knapp, so dass wir grossteils mit trocknem Mund, nach
Wasser lechzend, vor uns hinstrampelten.
Tag 19 ... Regen weckt uns, und das am freien Tag. Aber so kann man
wenigstens bis Mittag weiterschlafen und sich dann ins 20°C warme
Wasser des Sees stürzen, sich und die Kleidung waschen. Räder und
Ausrüstung checken. Frühstücken, faulenzen. Einfach mal ausspannen.
Dass Wetter bessert sich. Mit dem Aufstehen stoppt der Regen, nur
die graue Wolkendecke und der kühle Wind bleiben. Wir spazieren
stundenlang den Strand entlang . Die Biketaschen liegen, wie immer,
vorm Zelt. Genau wie die Räder, das Zelt selbst steht unverschlossen
da. Wo sonst kann man sich so sicher fühlen?
Der Tag tut uns beiden gut. Wir haben Platz, Wind und Wasser, in
unseren Gedanken und Gesprächen die Liebsten daheim und noch
immer viel spannende Reisezeit vor uns.
Tag 20 ... Wir rollen in Karakorum ein. Die historische Hauptstadt der
Mongolei. Vor dem, in seiner Ausdehnung den Ort beherrschenden
Kloster, sind wir schnell die Attraktion. Bis uns eine kleine Mongolin in
ihr Heim entführt. Dort begrüsst uns der über neunzigjährige Grossvater
und wir bekommen unsere eigene Jurte zugewiesen. Nach dem
Abendessen geniessen wir die Ruhe in dem kleinen Hof.
Ein unglaublicher Sternenhimmel spannt sich über uns auf. Der Mond
begleitet unsere Nächte nicht mehr und die letzten Tage war es immer
bedeckt. Aber was sich hier und jetzt am Himmel zeigt, ist atemberaubend
schön.
Tag 21 ... Wir verschlafen. Trödeln beim Frühstücken. Trödeln beim
Packen. Besichtigen die Klosteranlage und schreiben Stapel von Karten
nach Hause. Am Abend schaffen wir es doch noch, endlich aufzubrechen.
Es kommt Freude auf. Ein Licht, eine Stimmung wie im Bilderbuch.
Und der grossartigste Regenbogen, den ich je sah. Die Sonne scheint
und es regnet und wir sind wieder versöhnt mit der Natur, wieder eins
und glücklich, aus der Stadt in Freiheit zu sein. Die Unabhängigkeit
scheint uns immer wichtiger zu werden. Frei sein – hier erlebe ich, was
das heissen kann...
18.07.2006 bei Karakorum, MGL km 1.310 / Tag 21.
Fragmente aus Nicos Aufzeichnungen der letzten Tage
... Jetzt ist es tatsächlich so, wie ich es mir erhofft hatte. Die letzten
120 km sind wir teilweise durch so abgelegene Täler und Hochebenen
gefahren, dass die Jurtenbewohner nicht mal wussten, in welche Richtung
die von uns angegebenen Städte liegen könnten. Oder wir haben
es mal wieder nicht richtig ausgesprochen - kann natürlich auch sein.
Es ist irgendwie total befreiend, auf einer 2000m hohen Ebene mit dem
Rad zu fahren, auf einer alpinen Wiese mit Unmengen Edelweiß Mittagspause
zu machen und den ganzen Tag nur einer handvoll Fahrzeugen
zu begegnen.
... Mit Siebenmeilenstiefeln nähern wir uns nun der Wüste und ich bin
von Tag zu Tag gespannter, ob ich mit der veränderten Umgebung klar
komme, oder ob mir das ganze dann doch zu öde ist.
... Wir diskutieren, was es alles aufzuschreiben gibt: Die Farbe der Piste,
das tolle Licht nach dem Gewitter, der Regenbogen, und wie man
sich dabei gefühlt hat, das Jurtengedöns, mein erster Trockenkäse seit
3 Jahren, die erste Ziege, die ich streichelte, das erste Schaf das ich
versuchte zu fangen, der höchste Punkt, über den ich je mit dem Rad
fuhr.
... Unsere Körper sehen langsam aus wie gestählte Maschinen, trotzdem
glaube ich, dass uns die Gobi alles abverlangen wird. Vielleicht werden
wir es auch gar nicht schaffen. Wenn doch, wäre es ein schöner Höhepunkt
der Reise…
… Manchmal braucht man Abstand von den Dingen. Hier bekommt
man, soviel man will...
18.07.2006 bei Rudschiert, MGL km 1.325 / Tag 21.
Wir finden einen schönen Lagerplatz. Sofort lädt uns ein Nomade ein,
bei ihm und seiner Familie das Zelt aufzuschlagen. Neugierig nehmen
wir an.
Drei Jurten stehen zusammen. Alle gehören sie zur Grossfamilie. Wir
werden herein gebeten und sogleich wird uns säuerlicher, trockener
Käse und Airag angeboten. Und zwei Eimer voll, ja, ich denke für
deutsche Verhältnisse: Schlachtabfälle, Innereien. Nach kurzer
Überwindung kauen wir doch jeder auf zwei kleinen Stücken herum.
Wir beschließen draussen zu kochen. Das gerät dann zum Aktuellen
Kochstudio. Aber anscheinend schmeckt es nur uns.
Ich werde zum Kuhhirten, während Nico tapfer versucht, Zicklein zu
fangen. Anstatt Fussball zu spielen, werden wir eingespannt, Ziegen
und Schafe zu trennen und letztere ins Gatter zu sperren. Aus Schutz
vor den Wölfen.
Alle sind sehr nett, nur unser Gastgeber verhält sich recht ungebührlich.
Und als er anfängt, sich in unserem Zelt herumzuwälzen, erklären wir
die Schlafenszeit für gekommen. Die Kinder schlafen draussen.
19.07.2006 bei Arwaicheer, MGL km 1.403 / Tag 22.
Packen und verabschieden. Zigaretten, Bonbons und Pferdbilder auf der einen, Airag und zwei Tüten Trockenkäse auf der anderen Seite, wechseln die Besitzer. Wir sind sehr zeitig dran. Erleben so noch, wie der kleine Sohn der Familie sich die Hand bricht. Aber mehr als Schmerzmittel zu geben, können wir nicht tun. Die Hand sieht aus wie ein aufgeblasener Gummihandschuh. Die brutale Wirklichkeit. Kein Arzt. Überleben ist angesagt hier draussen. Und der Alltag ist hart. Ein Pferd wird zugeritten. Hart für das Pferd und Knochenarbeit für die Nomaden. Aufbruch. (siehe Bild) So früh am Tag geschah das bisher selten. Dieser Umstand und das gut Wetter heben die Laune beträchtlich und wir pedalieren uns so auf über 2000 müM. Für uns ist das hier Mongolei pur. Wellige Berge, Hochebenen, kleine sich unendlich windende Flüsschen, Edelweisswiesen. Ein herrlicher Kräuterduft schwirrt in der warmen Luft. Das Fahren fordert uns. Macht Spass. Alles ist dabei. Faustgrosser Schotter, Wiese, Sand, fester gut rollender Untergrund, Furtdurchfahrten. Stundenlang kein anderes Fahrzeug. Kurz vor Arwaicheer campieren wir am Fluss auf golfplatzähnlichem Rasen. Baden im schlammigen Flusswasser und kochen mit dem Wasser aus den klaren Tümpeln. Wäsche waschen wir nur das Allernötigste und beginnen dann den gemütlichen Teil des Abends, essen und Sterne gucken, Geschichten erzählen und schlafen.
20.07.2006 bei Brigada Tuja km 1.478 / Tag 23.
... Wir geniessen den frisch gemähten Rasen vor unserem Heim. Auf
glattem Asphalt gleiten wir die 15 km in die Aimag-Hauptstadt Arwaicheer.
Ich versuche eine Stunde ergebnislos, Mails zu lesen oder zu schreiben.
Letztlich gelingt es Nico eine Sammelmail abzusenden. Der nun folgende
Einkauf bis Bogd, wir rechnen mit 4 bis 5 Tagen, gestaltet sich nicht
viel einfacher. Im ersten Delguur gibt es fast nichts, doch das Angebot
steigert sich von Laden zu Laden und wir beladen unsere Räder mit
rauen Mengen Lebensmitteln. Zum Abschluss unseres Stadtaufenthalts
suchen und finden wir einen Guanz. Ziemlich abgefuckt sieht es aus
und es gibt wieder nur "Boots", diese Teigtäschchen mit Schafsfleischfett.
Wir erwerben zusätzlich zum Mineralwasser noch 20 l Wasser zum
Kochen. Mit ca. 75 kg schweren Fortbewegungsmitteln ziehen wir von
dannen. Uns geht es da gleich - endlich raus aus der Stadt. Die ersten
Kilometer laufen noch zäh, doch dann beginnt eine faszinierende
Endurostrecke mit Rückenwind, die uns viel Spass macht. Wir donnern
mit den überladenen Rädern über faustgrosse Steine, durch Sandlöcher
und kleine Schlammteiche.
... Das Zelt steht auf einer Anhöhe mit Blick auf die weiten Ebenen vor
und hinter uns. Der Sturm treibt die Wolken umher, drückt aber leider
auch das Zelt fast kaputt. Nico kocht, wie immer. Doch irgendwas
scheint doch anders zu sein. Irgendwie schmecken die Nudeln versalzen,
aber tapfer stecken wir die 500g Nudeln, 400g Wurst, Zwiebel und
Tütensuppe in uns hinein. Dazu 2 Liter Tee und 1 Liter Wasser. Doch
das reicht nicht. Nachts brennen die Kehlen und wir spülen literweise
Wasser nach. Die Tütensuppe war keine Tütensuppe, sondern Brühe
für 40 Portionen. Das Gute ist, dass wir nun zu unserem Brühwürfelvorrat
auch noch Brühe für 120 Portionen haben. Wer weiss, wozu es gut ist.
Der sternenübersäte Nachthimmel entschädigt für alles. Wir liegen
eingepackt in die Schlafsäcke, den Kopf vorm Zelt. Und staunen ins
funkelnde Firmament.
22.07.2006 bei Bogd km 1.604 / Tag 25.
Tag 24 ... Da steht ein Pferd vor der Tür. Und dazu der Besitzer. Beide
stehen da und schauen mir dabei zu, wie ich schlaftrunken mich und
eine Isomatte aus dem Zelt zerre. Ich fordere einen der beiden zum
Setzen auf, reiche Kekse und Chlorwasser. Kurz darauf verschwinden
sie zum nahe gelegenen Obo und dann hinter den Hügeln.
Richtig Freude am Fahren vermag heut nicht aufzukommen. Wir rumpeln
über Wellblech-Strecken im Sand, der Wind bläst uns von der Seite
an, dann verlieren wir die Hauptpiste und quälen uns nach Gutschin-
Us. Die Stadt kommt uns zunächst abweisend und befremdlich vor.
Wie ein Bild aus "Spiel mir das Lied vom Tod". Doch mit den Menschen
ändert sich dieses Bild. Winken und Zurufe. Freundliche Gesichter
lachen uns an. Wir werden befragt, die Räder ausgiebig untersucht.
Wir fahren hinaus in die Wüste. Nun sind wir allein. Allein mit dem
Sand, dem Schnittlauch und dem immer stärker werdenden Wind.
Sturm bläst uns ins Gesicht. Weit und breit kein geschütztes Plätzchen.
So fahren wir einfach weiter und als der Wind nachlässt, hören wir
genauso einfach auf. Hier sind wir. Wir nennen es das Nichts. Über
uns stehen Wolken zum Greifen nah. Vor, neben und hinter uns das
gleiche Bild. Unter uns Steine, Sand und vereinzelte Bündel dürren
Schnittlauchs. Alles wirkt so unentschieden. Der Regen, der Wind, die
Landschaft. Die pendelt irgendwo zwischen Steppe und Wüste.
Tag 25 ... Die Stille kann uns nicht wecken. Die Sonne heute auch nicht.
Einzig auf den Harndrang ist Verlass.
Ich wusste bisher nicht, dass die Wüste so windig ist. Mit 30 - 50 Km/h
stürzt sich dieser von oben, schräg oder seitlich auf uns. Nur nicht von
hinten. Hinzu kommen noch Pisten, die jeder Beschreibung spotten.
Und wir fahren ins Zentrum des Nichts. Keine Pflanzen mehr. Nur der
Wind, Sonne, Steine, Sand und ein Paar Salzseen. Wir kommen kaum
vorwärts. Mit 9, 10 oder 11 Km/h stemmen wir uns gegen den Wind.
Bogd rutscht in unerreichbare Ferne. Als nichts mehr geht, hören wir
auf. Die Sonne ist weg, verschwindet und hinterlässt Windruhe. Wir
hocken allein in der Wüste. Lauschen in die Leere und beobachten in
der Ferne ein Gewitter. Das Auswickeln eines Bonbons macht
entsetzlichen Krach.
Das waren heute Stunden voller Kampf. Kampf gegen die Elemente
und gegen den eigenen Schweinehund, der plötzlich die Sinnhaftigkeit
einer Wüstendurchradelung anzweifelt und zur Aufgabe rät. Trotzdem,
ich fühle mich frei in einem nie gekannten Mass.
Das Selbstbewusstsein wächst, wie mein Bauchumfang schrumpft.
Langsam aber beständig.
23.07.2006 Wüste Gobi km 1.661 / Tag 26.
Der Tag fängt heiss an. Länger als 8:30 Uhr hält man es im Zelt nicht
aus. Stürmischer Wind begrüsst uns auch heute wieder fröhlich.
Wir stinken. 4 Tage liegen inzwischen zwischen unserer Haut und dem
letzten Wassertropfen. Tage voller Staub und Schweiss. Der Himmel
in der Wüste ist auch in bedecktem Zustand grell. Die Sonne ist sehr
intensiv. Man muss furchtbar aufpassen, sich nicht vom Wind täuschen
zu lassen und unbemerkt zu verbrennen.
Wir rollen nach Bogd. Der Wind schiesst uns schräg von hinten durch
eine grandiose Landschaft, die aussieht wie ein Aquarell, in
unterschiedlichsten Farben: der Himmel grau, weiss, blau, die Berge
ocker, oliv, rot, die Erde braun, gelb und grün. In Bogd ist kaum was
los. Es ist Sonntag und wir habe es nicht gemerkt. Unsere Tugrik sind
alle. Kein Laden möchte Dollar nehmen. Was nun? Ohne Wasser und
ausreichend Lebensmittel die 3 Tage zu den Dünen in Angriff nehmen?
In Bogd auf die Banköffnung am Montag warten? Beides keine
Alternativen. Irgendwas zu verkaufen funktioniert nicht. Wir rennen
solange mit einer 10-Doller-Note durchs Dorf, bis sich einEinheimischer
erbarmt und sich für und mit uns auf die Suche nach jemandem macht,
der uns wechselt. Während dessen macht uns seine Mutter ganz frische
Nudeln, dazu Kartoffeln und Fleisch und eine Dreiliterkanne Tee. Nach
einem schlechten Tauschgeschäft bekommen wir alles, was wir fürs
Leben und Überleben brauchen. Kekse, Brotteile, Zwiebeln, Steine
(Gebäck) und 22 Liter Wasser. Nach 4 Stunden können wir endlich
los, auf zum Gebirgszug. Erst die Annäherung auf langer, leicht geneigter
Ebene. Ich denke über meine Lieblingsbücher nach. Wir nähern uns
indessen einer Schlucht. Die Szenerie erinnert mich an die Abenteuer
der Abrafaxe. Es beginnt zu regnen. Leicht. Stärker. Stark. Wir flüchten
in eine Jurte. Bekommen frischen Käse, verteilen Kekse und fahren in
weniger starkem Regen weiter nach oben. Lang und technisch schlängelt
sich der Weg hinauf. Eigentlich ist es ein Flussbett. Irgendwann stehen
wir am Obo, nass und kalt, der Wind ist noch stärker geworden.
Weiterhin atemberaubende Natur, der Wind schiebt uns, wir kommen
vom Weg ab und stehen kurz vor Sonnenuntergang auf einer
ungeschützen Ebene zwischen zwei Bergmassiven. Der Wind ist kalt
und orkanartig. Zu zweit ist der Zeltaufbau gerade so zu händeln.
Kochen macht wenig Sinn, wir essen, dick eingemummelt, Kekse und
Brot mit Konfitüre und Käse. Die Nacht ist sehr unruhig. Wir müssen
befürchten, dass es uns das Zelt zerfetzt.
24.07.2006 Wüste Gobi km 1.716 / Tag 27.
Der Tag beginnt mit Sturm und verquollenen Augen. Das ist teilweise aber nicht so schlecht, da der Wind erstmal von der richtigen Seite bläst und uns vorwärts treibt. In einer unglaublichen Landschaft voller Vulkane und attraktiver Fotohintergründe. Das kostet Zeit. Steine sammeln auch. Stundenlang könnte ich über den Boden kriechen um Steine zu suchen. Doch wir müssen weiter, Ziel ist es, das Gercamp Tovshin 2 zu erreichen. Morgen. Der Wind schlägt um. Es wird wieder mühsam. Plötzlich stürmen drei aggressive Kläffer auf uns zu. Adrenalin fliesst und treibt uns an. Zu unserem Glück knickt der Weg ab und mit dem Wind schaffen wir die Flucht. Jetzt ist Pause. Ist auch bitter nötig, da das nächste Hindernis bereits wartet. Ein Sumpf. Erst versuchen wir, ihn zu umfahren. Zu weit. Wir schieben nun durch zähen, stinkenden Schlamm bis uns ein tiefer Graben den Weg versperrt. Es nützt alles nichts. Wir müssen hier rüber. Räder abladen, Hänger ab und alles rüber tragen. Es geht weiter. Stehen bleiben. Zelt zu zweit im Wind aufbauen, Nudeln kochen, Sternschuppen und „ISS“ schauen.
24.07.2006 Wüste Gobi km 1.716 / Tag 27.
"Wir fahren vom Arsch der Welt zum größeren Arschloch." Heute sind
wir im NICHTS angekommen. Hier gibt es weder richtige Wüste, oder
Berge noch Steppen. Hier scheint es "nur das NICHTS der unendlichen
Geschichte zu geben". Uns umgeben Wolken, die "die restliche Welt
verschlucken". Als wir heute unser Lager aufschlagen, sind wir nirgendwo
angekommen, wir haben einfach nur aufgehört Rad zu fahren. Aus
dem NICHTS habe ich Schnittlauch zum Reis gekocht, das war eigentlich
nicht schlecht, hat aber im Mund etwas gestachelt. Wir liegen im Zelt,
es fängt wieder an zu stürmen und wir essen Steine (1). Das Fischmus
war wenig befriedigend.
Jetzt tobt der Wind draußen so stark, das sich das Zelt verformt und
ich Jens auffordere, "Mein Arschloch anzuschauen" (2). Immer noch
besser, als ein Problem mit dem Wasser zu haben, dann kann es
passieren, "dass man seine Flasche nicht voll machen kann, weil man
nichts mehr im Sack hat".
Die Steine sind gleich alle, sind "eh nur noch rote", der Wind ist wohl
auch bald aus - passt sowieso besser zum NICHTS. Morgen fahren
wir zur Hauptstadt des Nirgendwo (Bogd) um zu Guansen (3) und
herauszufinden, was wir die nächste Woche alles so machen. Ich schlaf
gleich im liegen ein und lausche noch ein bisschen, wie jemand draußen
einen Reisverschluss aufmacht der nicht existiert - scheiß Wind! Als
der nächste Jahrhundertregen einsetzt kratze, ich mir die Hautfetzen
aus dem Gesicht und bemerke, dass meine Hand nach Fisch stinkt
und wir eigentlich noch Zähne putzen müssten - na ja Zambajno!
1 "Steine" waren runde weise, recht trockene und wenig schmackhafte
Gebäckteilchen, die uns als recht nahrhaft in Erinnerung sind…
2 eine spezielle Lüftungsöffnung des Zeltes welche sich bei starkem
wind stark aufblähte und auffällige Ähnlichkeiten mit o.g. Begriff hatte….
3 Der Begriff „Guansen“ entstand aus dem aller ca. 3 Tage stattfinden
Vorgang, einen so genannten Guans (eine Dorfkneipe) zu besuchen.
25.07.2006 Wüste Gobi km 1.757 / Tag 28.
... Ein neuer Wadi wird uns zum Weg durch die unendliche Stille und Weite. Kein Wind, kein Ton. Nur Sonne und das Nichts. Und weicher Sand flussaufwärts.(siehe Bild) Meine Kräfte schwinden mit jedem Festfahren rapide, genauso meine Wasservorräte. Wenn wir keine Piste finden, müssen wir wieder campen. Die letzte Flasche nimmt übel riechenden Urin auf, für den Fall der Fälle kann man das noch destillieren. Wir verlassen den Wadi, stehen aber vor einer kilometerweiten Hügellandschaft. Weit in der Ferne drei weisse Punkte. So unendlich fern und so unerreichbar. Die Gobi hat uns in der Mangel. Der Kopf gibt noch nicht auf. Noch nicht! Und wir werden belohnt, treffen auf eine Spur, die in die Ebene und endlich in die richtige Richtung führt. Ein Händereichen, und ein befreiendes Gefühl macht sich breit. Noch 10km. 1.5h. Wir erreichen die ersten Jurten und sehen am Horizont erstmals das Camp. Die Sanddünen im Hintergrund sehen wenig spektakulär aus. Ich will ankommen, Wasser und Essen. Wir halten direkt drauf zu und stehen plötzlich vor einer immensen Abfahrt, ein tiefer weiter Talkessel breitet sich vor uns aus. Gegenüber auf dem Kesselrand sehen wir erschreckend klein das Camp. Links und rechts Hügelketten. Wir müssen runter und wieder rauf. Schräg über den weichen Boden, wieder schieben, fahren und: ankommen! Was für ein Gefühl. Wir werden von freundlichen Menschen willkommen geheißen. Eine Oase inmitten des Nichts. Wir bestellen ein extra großes Abendbrot und bekommen es. Kartoffelsalat, Brühreis, Ananas, Hack mit Nudeln und Gemüse, Kirschkompott. Nach vielen Tagen genießen wir das Gefühl von Wasser auf unserer Haut und wundern uns über den verschwenderischen Umgang mit diesem Nass...
26.+27.07.2006 Tovshin II km 1.779 / Tag 29.+30.
Tag 29 ... Ruhetag…der erscheint notwendig. Nico liegt flach. Durchfall
und Magen-Darm-Krämpfe wechseln sich ab. Durchfallmittel erscheinen
daher unangebracht.
Ich fühle mich gut, ein wenig nachdenklich und übermüdet, aber körperlich
ohne Mängel.
Nachts regnet es durchs Oberlicht genau in mein Bett und ich muss
das Dach wieder schließen. Bis Mittag regnet und stürmt es weiter.
Wie beim letzten Ruhetag am Ogi-See. Am Vormittag sammelt sich die
Gruppe französischer Wanderfreunde in der Wärmstube. Ich erzähle
mit ihnen und bin froh über eine Unterhaltung.
Ein Tag in der Wüste geht dahin. Nico verdächtigt eine Cholera, sich
seiner bemächtigt zu haben. Am Nachmittag lassen wir uns trotzdem
zu den Dünen fahren. Der Wind weht heftig und wir bleiben nur kurz.
So richtig beeindruckt sind wir nicht. Wahrscheinlich, weil wir sie nicht
selbst erfahren haben. Nico leidet. Krämpfe und Durchfall, dazwischen
schlafen. Wann und ob wir hier wegkommen, wissen wir nicht.
Ich bummle in den Abend hinein, nähe meine Radhandschuhe, lese
Baumanns Gobi-Buch und studiere die Karten nach Alternativen.
Tag 30 ... Wir verbringen auch diesen Tag im Camp. Vormittags sitzen
wir tief über unsere Karten gebeugt und planen die grobe Richtung der
nächsten Tage und Wochen. Inklusive Alternativ-Routen. Dann machen
wir uns ohne Gepäck auf den Weg, um die Kongorin Els zu erkunden.
Es dürfte eigentlich kein allzu schwieriges Unterfangen werden. Am
Nachmittag entspinnt sich ein stundenlanges Gespräch zwischen uns.
Wir träumen uns eine rosige Zukunft zurecht…
Nico fühlt sich schwach, aber das Essen bleibt schon drin und der
Allgemeinzustand hat sich verbessert. Das Team vom Tovshin II Camp
kümmert sich sehr um uns. Wir sind die einzigen Gäste, die länger als
eine Nacht da sind. Im Shop schenkt uns die Chefin als „Annerkennung“
unserer Leistung, hierher mit dem Velo gekommen zu sein, jedem ein
Paar Miniatur-Reiterstiefel. Wir können beim Jurten-Abbau zusehen.
Das ist eine schnelle und faszinierende Sache. Binnen einer Stunde
haben drei Leute das Zelt abgebaut und im Kleinbus verladen.
28.07.2006 bei Sefrey km 1.829 / Tag 31.
Wir sind die Regenmacher. Egal wohin wir kommen, bringen wir ihn mit - auch in die Wüste. Gegen Mittag haben wir gepackt. Auch die Lunchpakete sind verstaut. Das ganze Team verabschiedet uns und wir brechen auf. Die ersten 10km zur Düne kennen wir, alles läuft gut. Auch der Weg hindurch stellt uns vor keine großen Probleme. Eine Gruppe Touris auf Kamelen kommt uns entgegen. Und einige Mongolen versuchen einen festgefahrenen LKW zu befreien. (siehe Titelblatt) Zum Teil schieben wir, der andere Teil führt durch ein ausgetrocknetes Wadi. Das Tal hinauf lässt sich größtenteils befahren. Die Probleme beginnen erst nach der Querung. Hier gibt es nur weichen sandigen Untergrund und wir müssen große Strecken schieben. Nico fühlt sich noch immer schlapp, irgendwann hängen wir die BOB’s um und nach 40km erreichen wir Sefrey. Ich hatte ein weiteres graues, heruntergekommenes Wüstennest erwartet, aber Sefrey ist gepflegt und frisch gestrichen, die Kinder und einige Erwachsene sprechen uns auf englisch an. Morgen werden hier die Naadam-Festspiele stattfinden. Wir erledigen unsere Einkäufe: Nudeln, Brotteile, Marmelade, Honig, Trockenfrüchte, Milch, Suppen, Büchsenfleisch, Kekse,…10km außerhalb der Stadt finden wir einen schönen Lagerplatz unterhalb des Sefrey- Ula, den wir morgen besteigen wollen (2631m). Der Gipfel erhebt sich noch einmal 850m über unserem jetzigen Lagerplatz. (siehe Foto)
29.07.2006 Sefrey-Ula (2631m) km 1.831 / Tag 32.
Morgendliche Routine…Aufstehen, Essen, Räder beladen. Heute nutzen wir erstmals die kiloschweren Wanderstiefel und auch die Stöcke werden erstmalig zum Gehen verwendet. Nach 6km Anmarsch steigen wir vom Sattel aus den Längsgrat entlang nach oben. Dieser führt über etliche Zwischengipfel auf recht losem Untergrund. Spektakuläre Aussichten: hinab auf die Ebene, hinüber auf den nächsten Bergrücken, ein Steinbock. Nach insgesamt 3h erreichen wir den Gipfel und lassen die Blicke schweifen. Im Süden schlängeln sich tausende Wadis die Ebene hinab. Diese ist von kleinen Hügelketten durchzogen. Ab und zu sieht man eine Jurte, ein kleiner weißer Punkt in der Unendlichkeit. Im Norden spannen sich die Kongorin Els als langes Band hinter einem gezackten alpinen Panorama. Abstieg direkt. Der kürzeste Weg. Aber auch der steilste. Wir rutschen die Geröllhalde hinab bis uns eine senkrechte Wand stoppt. Das wären fast 20m freier Fall gewesen. Es wird mühsam. Langsam schwinden Kraft und Konzentration. Der Weg zurück zu den abfahrtsbereiten Rädern zieht sich. Recht kraftlos rollen wir trotzdem los, wollen noch den nächsten ca. 15km entfernten Brunnen erreichen. Quälerei. Doch Glück muss man haben. Schon nach 2km eine Quelle und ein wenig Golfrasen. Hierbleiben. Aufatmen. Ausruhen. Wir durchsuchen, gleichsam als Meditation, unsere Marmelade auf Glassplitter. Mit Einbruch der Dunkelheit versammeln sich Pferde zum Saufen am Wasserloch. So sind wir also in "Zurück-zur-Natur-Manier“ eins geworden mit den Bewohnern der Wüste. Verbunden durch das wenige Wasser.
30.07.2006 beim Tessin-Nur km 1.893 / Tag 33.
Am Morgen: Ziegen statt Pferde. Ohne Scheu. Lecken an den
Packtaschen herum, nutzen die Bikes als Spielplatz und Klettergerüst.
Wir freuen uns und ziehen los. Wohin? Zur China-Grenze. Im Gepäck
die über 80%ige Sicherheit, auch da nicht drüberzukommen. Bestätigt
darin, allerdings mit 100%iger Überzeugung, werden wir von einem
der drei deutschen Biologiestudenten, die heute unseren Weg kreuzen.
Insektenforscher. Das heisst, nun wird es sportlich. Wir fahren eigentlich
nur noch zur Grenze, um die Mongolei durchkreuzt zu haben. Dann
wieder 1-2 Tage zurück. Vielleicht mehr, um einen Jeep Richtung
Dalanzadgad zu entern. Dazu eine Scheiss-Piste. Loser Schotter
wechselt sich ab mit Sand, dieser mit Wellblech und Wellblech mit
Schotter usw.
Habe erstmals die Frage "Warum noch weiter?" im Kopf. Gedanken
verscheuchen, weiterfahren. Möglichst keine negative Stimmung
aufkommen lassen. Der Weg verläuft beständig in die falsche Richtung.
Wir biegen ab, fahren durch schöne Hügellandschaften und kleine
sandgefüllte Canyons Richtung Südost. Ziel: Tessin See und die
angrenzende Siedlung, wo wir einkaufen wollen. Die 40km-Pause im
Sandsturm juckt uns gar nicht. Man wird geduldig und gelassen. Tessin-
Dawshui, der Ort am See ist der totale Reinfall. Müllkippen begrüßen
uns, dann die Kinder, und eine paar Betrunkene. Hier gibt es nichts,
oder nichts mehr. Der nun übersandete westliche Teil des Sees war
früher mal mit Stacheldraht abgesperrt. Nun stehen nur noch traurige
Betonstelen im Sand. Wir finden den Abzweig Gurvantes / Bajansach.
Nomaden teilen uns mit, dass nur Gurvantes über Läden verfügt.
Mindestens einen halben Tag Umweg. Aber sicherer. Wasservorräte
haben wir noch aus der Tiertränke und ein wenig vom Camp. Die
Nomaden laden uns in die nahegelegene Jurte ein. Wir verteilen
Bonbons, Zigaretten und Pferdebildchen (auch wenn es hier nur Kamele
und Ziegen gibt), bekommen Tee, Airak und in Fett ausgebackene
Brotteilchen. Eigentlich wollen wir noch Milch und Brotteile kaufen,
bekommen dies aber nach Übermittlung des Kaufwunsches geschenkt...
30.07.2006 beim Tessin-Nur km 1.893 / Tag 33.
... Es ist spät geworden. Wir fahren außerhalb der Sichtweite, was sich hier im Extra-Nichts als nicht so einfach erweist. Hier ist alles gleich. Sandboden, Schnittlauchbüschel, Dornensträucher. Das macht die Wahl des Zeltstandortes trotzdem nicht leichter. Die Sonne geht unter. Ich bin versucht zu sagen: "endlich". Um uns herum toben drei Gewitterfronten. Das ist so lange schön und spannend, bis sich eine davon entschließt zu uns zu kommen. Wir sitzen auf dem Präsentierteller. Die Wanderstöcke als Blitzableiter stehen in 30m Entfernung. Wir kauern auf der Isomatte vorm Zelt, schauen zu und harren der Dinge, die da kommen mögen. Machen auch keine Witze mehr. Sind plötzlich todernst und fühlen uns ausgeliefert. Zum Glück sind wir nicht allein. Wir sind am Leben geblieben und freuen uns darüber. Anscheinend auch der Mongole, der weit nach Mitternacht im Stockdunkeln auf seiner 150er bei uns vorgefahren kommt. Zigarette. Bonbons. Gute Reise. Gute Nacht.
31.07.2006 Gurvantes km 1.938 / Tag 34.
Der Julitag weckt uns mit gleißendem Licht und brütender Hitze. Kein
Ton! Kein Windhauch! Schatten: nur unsere eigenen und der des Zeltes.
Bis zum Mittag. Es ist kaum zu glauben, aber die Wüste übertrifft sich
in ihren eigenen Extremen immer wieder.
Die heutige Strecke offenbart die Gobi von ihrer brutalen Seite. Kein
Lufthauch. Hitzerekord und Ödnis, die in ihrer Eintönigkeit kaum zu
übertreffen ist. Dazu wieder unsere lieben Pistenfeinde: Sand, Schotter
und Wellblech. Wir sind unfähig, miteinander zu kommunizieren, einander
abzulenken. Jeder kämpft für sich, jeder Meter ein Erfolg. Jeder Kilometer
ein kleiner Sieg. Alle paar Kilometer einige Schluck körperwarmes
Wasser. Zu wenig, wie sich bald zeigt. Die Luft flimmert und zaubert
spiegelnde Effekte an den Horizont. Gedanken kommen und gehen.
Ich kann sie nicht halten. Muss mich auf die Piste konzentrieren und
versuchen, die Gedanken daran, wie weit es noch zur Stadt ist, zu
verscheuchen. Dann doch ein paar Bilder. Das Planitzer Bad zu meinen
Kindertagen. Ich fantasiere einen blauen Pool mit kristallklarem Wasser
in die Wüste. Und dann denke ich ans Aufhören. Was wäre, wenn in
Gurvantes Schluss ist? Warum sich quälen? Bin ich deswegen hier?
Nun ja, ich wollte meine Grenzen kennenlernen. Das kann und tue ich
hier. Aber habe ich diese schon erreicht? Bisher verschieben sie sich
immer weiter. Immer wenn ich denke, das ist es jetzt, mehr ertrage ich
nicht, kann ich doch immer noch einen draufsetzen. Aber heute ist in
Gurvantes Schluss. Ziel mit Mühe erreicht, kurz vor der Stadt macht
sich die Überdosis Sonne deutlich bemerkbar. Magen und Kopf machen
Sorgen, aber aufgeben ist nicht drin. Hier kann man nicht einfach
aufhören, hier muss man weiter oder geht drauf. Ein Motorrad steht
auf der Piste. Das erste Fahrzeug heute. Davor liegt ein Mann. Reagiert
nicht auf Zurufe. Ich rüttle ein wenig und vernehme einen Laut, gebe
ihm ein wenig Wasser bis er sich aufrichten kann. Er trinkt mehr und
siehe da, er kann sprechen. In russisch. „Maschin kaputt.“ Nun wartet
er anscheinend auf ein zufällig vorbeikommendes Auto. Das kommt
auch wirklich einige Minuten später. Wir reiten in den Ort ein.
Schnurstracks zur Bank. Die hat schon zu. Das Geld wollen sie nicht
tauschen, aber Nico bleibt hartnäckig mit einer 20 Dollar Note wedelnd
am Schalter stehen. Unsere Lebensmittel sind fast aus. Wir müssen
also Geld tauschen und letztendlich tun sie es auch. Und während wir
den zahlreichen Läden einen Besuch abstatten und unsere Vorräte
wieder auffüllen, organisiert uns der Bänker eine Unterkunft inklusive
Verpflegung im städtischen Gästehaus.
Hier werde ich versuchen, den Schritt meiner Zip-Off Hose wieder zu
nähen. Es zieht schön rein, sieht aber nicht schön aus.
04.08.2006 Dalanzadgad km 2.089 / Tag 38.
Wir bummeln. Wollen den Aufbruch noch hinauszögern. Aber wir haben
noch einige Kilometer vor uns. Der erste Weg führt uns nach Yolin Am.
5km und eine kleine Passhöhe liegen zwischen uns und der Geier-
Schlucht. Und genau da passiert es. Sturz. Blutige Hände. Weiterfahren.
Touristation Yolin-Am. Ein Parkplatz voller Kleinbusse, Fahrer, bunten
Touris und Pferdevermieter. Es sind von hier noch rund 2km bis in die
Schlucht. Ich lasse mich überreden, diese auf dem Rücken eines
unwilligen Pferdes zurückzulegen. Es ist erniedrigend. Von der
Selbstbestimmung auf dem Fahrrad zum Touristen-Narr. Ich sitze auf
dem viel zu kleinen Pferd, was an einer Leine hinter dem Guide herläuft
(im besten Falle) oder von diesem gezogen werden muss (in meinem
Fall). Doch auch das vergeht und die Geierschlucht zieht uns in ihren
Bann. Derartiges habe ich noch nicht gesehen. Steil aufragende
Felswände rauben mir den Atem. Die Souvenirverkäufer muss man
sich einfach wegdenken. Am Grunde der Schlucht schlängelt sich ein
kleiner Bach, dem wir folgen. Eis. Im Winter etwa 10m hoch, beeindruckt
es mit 2-3m und diesem sanften, grün-bläulichem Schimmern noch
immer. Wasser und Sonne haben es skurril geformt.
Der Himmel fängt an sich zu verfinstern. Spannung liegt in der Luft.
Erste Tropfen fallen. Wir gehen den ganzen Weg zum Parkplatz zu
Fuß. Das Pferd erspare ich mir lieber.
Jetzt gewittert es richtig. Das Donnergrollen wirkt inmitten der Berge
besonders bedrohlich, hallt von Wand zu Wand wider.
Die selben 5km zurück. Diesmal erwischt es Nico gleich zweimal. Der
Untergrund macht mit den Rädern, was er will und wir fahren immer
unsicherer. An der Kreuzung biegen wir Richtung Dalanzadgad ab.
Rollen bis zum Eingang des Nationalparks. Hier statten wir dem kleinen
Museum, mit den ausgestopften Wildtieren und ein paar Dino-Eiern
und Knochen einen Besuch ab.
Es ist mittlerweile früher Abend und noch liegen 40km bis Dalanzadgad
vor uns. Also los. Die Räder sehen mittlerweile aus wie Sau. Aber das
Wetter bessert sich nun. 20km bergab, aber es ist eine Tortur. Meine
rechte Hand kann sich wegen des Sturzes kaum am Lenker halten und
die Piste ist schlecht. Erst auf der Ebene fließt es und wir fahren versöhnt
mit der Pistenqualität die letzten Radkilometer unserer Reise. Der
Lonely Planet empfiehlt: "Ehnkes Guest House" oder das "Devshil
Hotel". Wir beziehen eine 2-Zimmer Suite im Devshil und gehen guansen.
Dort versorgen wir uns mit einer Unmenge an Reis, Pommes und
Schnitzel...